Jagdliches Brauchtum

Neue Kurse im Jagdhornblasen


Wieder neue Einsteigerkurse für Fürst-Pless-Horn und Parforcehorn an der Musikschule der Stadt Löhne

Als einzige Musikschule in NRW bietet die Musikschule der Stadt Löhne Jagdhornausbildung als Unterrichtsfach an. Ab September 2017 beginnen wieder 8-wöchige Einsteigerkurse. Hier können Interessentinnen und Interessenten in das Jagdhornblasen hineinschnuppern und am Kursende in der Regel schon die ersten einfachen Signale blasen. Wer in diesem Kurs den Spaß am Jagdhornblasen entdeckt hat, kann weitermachen und wird innerhalb eines halben Jahres alle wichtigen Jagdsignale erlernen können. Im Frühjahr hat dann jeder Kursteilnehmer die Möglichkeit, die Prüfung zum Bläserhutanzeichen abzulegen.

Unterrichtet wird nach der neuen Ausbildungsheft „Halali – Die Jagdhornschule“ von Lehrgangsleiter Gerhard Sowa. Diese Methode funktioniert sowohl mit als auch ohne Noten, denn mit dabei ist eine Übe-CD, mit der das Material spielend leicht zu schaffen ist.

Anmeldungen an die Musikschule der Stadt Löhne. Weiter Informationen unter www.musikschule.loehne.de

Jagdliches Brauchtum


Das Jagdliche Brauchtum

Das jagdliche Brauchtum ist und bleibt unverzichtbarer Bestandteil der Jagdausübung.
Jägersprache, Bruchzeichen, das Jagdhornblasen und Gepflogenheiten zum waidgerechten Jagen entstammen einer gewachsenen Tradition und sind Ausdruck eines hohen Kulturgutes.
Die Jägersprache ist keine Sprache im eigentlichen Sinne, da sie keine eigene Grammatik hat. Sie ist eher eine Fachterminologie, aber eine besondere. Sprachwissenschaftler halten neben der Verständigung zwischen Mutter und Kind die Jägersprache für die Wurzel der menschlichen Sprachentwicklung, denn für den Jagderfolg in der Frühzeit der Menschheit war eine gut organisierte Verständigung unbedingt erforderlich. Somit ist Jägersprache als älteste Fachsprache zu bezeichnen. Sie wird unter Jägern benutzt, jedoch nicht im Umgang mit Nichtjägern, obwohl viele gebräuchliche Redewendungen umgangssprachlich verwendet werden, wie z. B. “Jemanden… zur Sau machen, …auf´s Korn nehmen, ..durch die Lappen gehen, .. loseisen”.
Auch jagdliches Brauchtum unterliegt Veränderungen. So werden vor allem die Bruchzeichen als Mitteilungsmittel von Trassierbändern und gesprühten Markierungen abgelöst, was ökologisch nicht immer wünschenswert ist.
Dagegen ist das Jagdhornblasen zur Verständigung auf Gesellschaftsjagden nach wie vor unersetzlich. Handys und Funkgeräte sind nicht in der Lage diese unmittelbare, direkte und für alle Beteiligten gleichzeitig wahrnehmbare Nachrichtenübermittlung sicherzustellen.
Darüber hinaus ist das Verblasen der Strecke nicht nur Ausdruck der Achtung vor dem Wild, sondern schafft auch eine besondere Atmosphäre, die die Einzigartigkeit des Waidwerks unterstreicht. Im Kreis Herford gibt es zur Zeit 5 Bläsergruppen mit über 100 aktiven Bläsern. An der Musikschule in Löhne finden in jedem Jahr ab September Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse statt. Die (Jung-)Bläser legen in der Regel nach einem halben Jahr Ausbildung die Prüfung zum Bläserhutabzeichen ab und können sich danach einer der Bläsergruppen anschließen. Interessenten sind herzlich willkommen.
Zum jagdlichen Brauchtum gehört aber nicht nur die Ethik der Jagd, die Jägersprache, das Verhalten gegenüber dem Wild und die Jagdhornbläserei, sondern beispielsweise auch Jägerlatein, Aberglaube, Waidgeschrei, Schüsseltreiben und Jagdgericht. Denn Jagd ist nicht ausschließlich eine ernste Angelegenheit.
Jagdliches Brauchtum wird demnach im gesamten jagdpraktischen Ablauf “gebraucht”. Jagdliches Brauchtum, das sind auch die mehr oder weniger ungeschriebenen Gesetze in der Haltung gegenüber dem Wild und im Umgang der Jägerschaft untereinander.

Gerhard Sowa
Obmann für jagdliches Brauchtum
Telefon 05732/71814