Naturschutz

Seit Mitte der 50-er Jahre verändert sich die Landschaft durch die intensivere Nutzung für die meisten Wildarten nachteilig, so dass die Verarmung der Biotope und der Rückgang der Lebensräume an sich zu schlechteren Lebensbedingungen, besonders für das Niederwild führt.

In dem Wissen, dass die Jäger in der Pflicht sind, die Lebensräume für die wildlebenden Tierarten zu schützen hat der langjährige Vorsitzende der Kreisjägerschaft Herford Ernst Meyer zu Bexten, in den 50-er Jahren das „Hegebuschprogramm” ins Leben gerufen. Die Kreisjägerschaft Herford stellt seitdem jährlich den Revierinhabern Pflanzgut kostenlos zur Verfügung. Die Revierinhaber werben bei den Jagdgenossen für die Bereitstellung von Flächen und organisieren die Pflanzungen. Es werden überwiegend heimische Sträucher und einzelne Bäume gepflanzt, um besonders dem Niederwild Remisen zu schaffen. Für dieses langjährige und richtungsweisende Projekt wurde der Kreisjägerschaft Herford im Jahr 1993 der Biotophegepreis des Landesjagdverbandes NRW zuerkannt.

In den Jahren bis  2000 sind mehr als 63 ha Feldgehölze und Wildremisen angelegt worden. Hierfür wurden von der Kreisjägerschaft mehr als 150 000 Pflanzen im Wert von ca. 200.000 DM angekauft und an die Hegeringe verteilt.

Seit dem Jahr 2000 sind 37 ha Hegebüsche mit ca. 83770 Pflanzen erstellt worden.

Im Jahr 2016 wurde das Revier Bieren in Rödinghausen – Mitbeständer ist dort Martin Melchior – für seine langjährige Arbeit in der Anlage von Trittstein-Biotopen im Vorland des Wiehengebirges mit einem Artikel im RWJ 10/2016 lobend hervorgehoben.

Der Hegering Vlotho ist für seine langjährige Arbeit mit dem Forum Natur im Jahr 2017 mit dem Biotophegepreis ausgezeichnet worden. Das Forum Natur wurde mit Initiative des Hegering Vlotho im Jahr 2002 gegründet und hat im Rahmen der nunmehr bereits seit 15 Jahren andauernden, kontinuierlichen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit Landwirten, Vogelfreunden, Imkern, Anglern, natur- und umweltschutzinteressierten Bürgern und der Stadt Vlotho ein erhebliches Durchhaltevermögen bewiesen und kann deshalb bis heute eine beachtliche Bilanz an Biotopschutzmaßnahmen vorweisen.

Aufgrund nachlassender Verfügbarkeit von Pflanzflächen sind neben dem Hegebuschprojekt weitere Aktivitäten wie z.B. die Verteilung von Saatgut für den Zwischenfruchtanbau, die Bezuschussung von Saatgut für Blühstreifen und Kräuterwiesen, die Anlage von Obstwiesen usw. im Programm. Allein im Jahr 2019/2020 sind mehr als 12 ha mehrjährige Wildäcker und Obstwiesen entstanden

Für die Koordinierung und Organisation der Naturschutzaktivitäten sind zunächst die Naturschutzbeauftragten der Hegeringe zuständig, für die Kreisjägerschaft wird die Naturschutzarbeit durch Herwart Siebert koordiniert.

Herwart Siebert

Obmann für Naturschutz